Ein wirklich sehr lohnenswerter Wandercache, den wir uns schon "so lange" mal vorgenommen hatten. Bereits im letzten Jahr war der Cache eingeplant - da allerdings als Fahrradrunde. Naja, es hatte terminlich immer nicht gepasst. Heute, nach Abschluss der Tour, bin ich aber froh, dass wir den zu Fuß gemacht haben. :-)
Anfang Mai hatte ich nochmal bei Klaus und Marcus angefragt, wie es denn aussehe mit der Greifensteinschleife? Und, oh Wunder, am Pfingstsonntag und -Montag konnten alle. Das wir die Tour als 2-Tagestour machen wollten, stand nie in Frage, da wir alle drei Genusscacher sind und auch viel zu gerne mal die heimische Küche und das Bett gegen Outdoorfood und Isomatte tauschen.
Lediglich die Wettervorhersage passte nicht ganz zu unserem Vorhaben. Vorausgesagt war für Sonntag ab 16:00 Uhr ein Wetterwechsel mit Starkregen und Gewitter. Dann, in der Nacht, Durchzug der Kaltfront mit Dauerregen am Montag. Shyce! Aber wir mussten nicht lang überlegen. Entsprechende Ausrüstung ist bei allen vorhanden und so hieß es: "Wir gehen trotzdem!"
Also wurden die Rucksäcke gepackt, Zelt und Isomatte geschnürt, Wasserfilter, Kocher und Tütennahrung eingepackt, so dass wir, jeder mit 13 / 14 kg am Rücken, um 8:45 Uhr in Herborn starteten. Wetter: Blauer Himmel 13° C
Nach etwa 1 km kam dann die Erste von vielen Steigungen, die uns zum Merkenbacher Wasserturm führte. Es wurde stetig wärmer, so dass bereits die Jacken in die Rucksäcke wanderten. Kurz nach dem Wasserturm lauerte uns der Owner auf. Er hatte Tee im Gepäck und lies uns einen 1A-Service zukommen. Daumen hoch!
Dann liefen wir weiter - natürlich bergauf - zum Ort und Burg Greifenstein. Unterwegs wurde immer mal unterbrochen, um den ein oder anderen Beifangcache mitzunehmen. Dadurch , und durch die herrlichen Ausblicke, waren wir wohl etwas abgelenkt, sonst hätten wir wohl die Geheimstation entdeckt. - PEINLICH, sag ich nur.
Von nun an ging's bergab. Nicht mit uns, sondern mit dem Weg. Unsere mühsam erklommenen Höhenmeter schwanden immer mehr, bis wir unten an der Ulmbach-Talsperre angekommen sind. Wetter: immer noch blauer Himmel, mehr als 20° C.
Vorab war aber noch die Kletterstation zu bewältigen. Da war das Finden sehr viel schwieriger als das
Klettern. Bei 19 m Ungenauigkeit des GPS-Signals wird die Suche nach einem Petling im grünen Blätterdach zum Geduldspiel, da dort die Bäume dicht an dicht stehen. Mit Hilfe des Telefonjokers konnten wir die Anzahl der möglichen Bäume reduzieren und nachdem Marcus sich mal die Augen gerieben hatte, konnte er das Behältnis entdecken und ich machte mich an den Aufstieg. Dann hatten wir den Staudamm vor uns, der überquert werden musste.
Jetzt wurde es heftiger. Zuerst war der Weg weg. Da wo der Track einen Weg anzeigte, war keiner. Der kürzeste Weg ist eh die Gerade, so schlugen wir uns querfeldein durch einen Fichtenwald bis zum nächsten Weg. Der führte dann über eine längere Strecke bergauf bis nach Rodenroth.
Mittlerweile zogen die ersten Wolken auf und es wurde zunehmen schwüler. Der Flüssigkeitsverbrauch stieg. Aber wir hatten ja einen Wasserfilter dabei und es gab genügend Bäche, wo wir die Bestände wieder auffüllen konnten.
Wegpunkt G, den wir ansteuern mussten, lag oberhalb vom Ort auf dem Rasenberg. Von hier hat man eine super Aussicht bis zum Taunus, dem Vogelsberg, usw. Wir konnten daher sehen, dass es sich dort immer mehr zuzog und sich schlechtes Wetter ankündigte. Da nur wenige Meter oberhalb des Wegpunktes eine Schutzhütte steht, beschlossen wir, unser Nachtlager dort aufzuschlagen. Zumal wir etwas mehr als die Hälfte der Strecke bereits bewältigt hatten. Dies stellte sich später als richtige Entscheidung heraus, da es in der Nacht wie aus Eimern schüttete. Noch schien aber die Sonne und wir saßen draußen, pflegten die müden Knochen und genossen den Ausblick ins Land.
Später meldete sich der kleine große Hunger. Es war Zeit, die Gourmetküche aufzubauen. Es gab Fleischpflanzerl mit Kartoffelbrei. Während des Dinners bekamen wir Besuch. Owner und Ownerin ließen es sich nicht nehmen, uns zu besuchen. Außerdem nahmen sie ihren Betreuungsauftrag sehr ernst und hatten 3 Sixpacks dabei. VORBILDLICH!! Das wurde noch ein sehr netter Hüttenabend.
Nachts war es dann laut. Der Regen prasselte auf das Dach und von rechts und links wurde ich stereomäßig zugesägt. ;-) Klaus musste dann mitten in der Nacht mal aktiv werden, da das Dach in einer Ecke leichte Undichtigkeiten zeigte und er genau dort sein Gepäck deponiert hatte. Zum Glück hatten wir uns die richtige (trockene) Ecke für unser Nachtlager gewählt.
Am nächsten Morgen regnete es immer noch und die gestrige, traumhafte Fernsicht war auf 100 m zusammengeschmolzen. Nach ausgiebigem Luxusfrühstück - es gab Müsli, Rührei mit Zwiebeln, Kaffee, Tee und Wasa Käseknäcke - wurde wettermäßig aufgerödelt und die 2. Etappe in Angriff genommen. Die Wegführung war irgendwie weniger anstrengend als gestern, aber vielleicht hatte man sich jetzt auch daran gewöhnt. Zumal es jetzt auch gut 15 Grad kälter war.
Einen nennenswerten Aufstieg gab's dann noch zum "Knoten" hinauf, der mehr oder weniger im Nebel lag. Den Hui Wäller Tradi konnen wir aber trotzdem finden. Der nächste gesuchte Wegpunkt war I. Leider werden dort gerade mehrere Windräder gebaut und der Weg ist gesperrt. Deshalb nahmen wir gerne das Angebot wahr, dass der Owner mit dem I-Wert weiterhilft. Das er uns da ein dickes Ei ins Nest gelegt hat, merkten wir erst später. Wie sagte er doch: I ist die FIS-Tafel.
Von nun an war der Weg zunehmend matschig und wir mussten teilweise ins Unterholz ausweichen, um voranzukommen. Dann lag sie vor uns: Die Krombachtalsperre. Nach einem kleinen Imbiss wurden die letzten beiden Wegpunkte aufgesucht und dann das Final errechnet. Häh - die Dosenposition lag mitten im Wasser. Mehrfach wurde nachgerechnet. Die Dose blieb im maritimen Bereich. Wo kann der Fehler liegen? Während Klaus und ich eine Umkreissuche vornahmen, jonglierte Marcus mit verschiedenen Zahlenwerten. Letztendlich konnte der Fehler nur an einer Stelle liegen. Ich sag da nur: FIS-Tafel, ja nee, is klar. ;-)
zwei richtig schöne Wandertage.
So etwas schreit einfach nach Wiederholung.
Aber da hat der Owner ja schon etwas in Vorbereitung.
Photos by Marsipulami0815 und Team Aikidoka
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